Das alljährliche Fest der Flammen hat begonnen, angestimmt durch einen Chor von Ketten und fanatischem Raunen, welches durch die Wege und Gassen gleitet. Den rauschenden Strom goldenen Drachenfeuers als Hintergrund wandeln die gläubigen Anhänger des Drachenkults durch ihre Heimatstadt. Angeführt durch deren Hohepriesterin bereinigt die fliegende Bestie die Tempel, Geschäfte und Häuser in einem lodernden Inferno. Gezielt und nicht willkürlich wird so die Stadt geläutert und von der Last des Frevels ihrer Bewohner befreit.

Sowie die lebende Glut die schuppigen Nüstern verlässt, entzündet sie sich in einem hellen und sengenden Licht, welches in den Farben der Abendröte erstrahlt. Einmal entfacht, reagieren die Seelen der Gegenstände und Personen auf den Ruf dieser segnenden Flamme. Den Schatten, die nun das Feuer nähren, wird die letzte Zuflucht verwehrt, und noch als es sie verzehrt kippt der Schein in ein teuflisches Grün über. Das Omen der Sündhaftigkeit allen Lebens. Doch keine Verderbnis ist endlos und sowie das Böse ausbrennt, bleibt nur eine reine blaue Lohe zurück, bis letztendlich nur eine weinrote Glut verbleibt und erlischt.

Mit dem Ende der Zeremonie wird der Drache von seinen Ketten befreit und die Priesterin der Sekte steigt selbst auf gen Himmel. Schon während der Feierlichkeiten begann ihre Verwandlung und nun nimmt auch sie die Gestalt eines Drachen an, damit die Tradition durch sie weiterlebt.