Oni no Hashi, des Ogers Brücke, nimmt das märchenhafte Sinnbild des „Trolls unter der Brücke“ auf und interpretiert es im Kontext der japanischen Sagenwelt neu. Hier nimmt die Brücke eine eher metaphysische Bedeutung an. Versteckt in der Architektur einer ländlichen Stadt, dient dieser abgelegene Innenhof als ein Übergang in die Welt der Fabeln. Eine kleine Nische einer anderen Dimension, die für die in der Stadt lebenden Menschen normalerweise nicht wahrnehmbar ist. Nur Wesen mit göttlicher Abstammung und diejenigen, denen ein privilegierter Durchgang gewährt wurde, können sie durchqueren.

Der Hüter dieser Geisterbrücke ist ein zurückgezogener zyklopischer Oger, dessen Haare schon mit Ranken und Unkraut überwuchert sind. Er kassiert die Maut von denen, die durch sein Revier reisen möchten und verbringt seine Zeit damit, diesen geheimen Garten zu pflegen und nach den gurkenliebenden Kappas zu fischen, die in den Gewässern der Stadt ihr Unwesen treiben.
Für alle willkommenen Besucher erstrahlen die lächelnden Masken im Torbogen mit einladender Wärme. Die Wasserstraße dient als der einzige Zugang zu diesem verborgenen Heiligtum, und so ist es nur hier, wo die küssenden Zungen des Feuers den magischen Schleier vorübergehend lösen können, um die Passage zu öffnen. Diejenigen, die eine längere Zuflucht im Garten des Ogers wünschen, werden mit Ihrem Namen auf Holztafeln vermerkt, um Ihnen freien Durchgang für die Dauer ihres Aufenthalts zu ermöglichen.